Erkenne Dich selbst durch das Spiegelgesetz
Alle auf dieser Homepage angesprochenen Themen sind für mich persönlich wesentliche Dinge, die mich haben wachsen lassen und durch die ich gelernt habe was es bedeutet, Verantwortung für sich selbst, seinen Geist, seine Seele und seinen eigenen Körper zu übernehmen. Alle diese Bereiche führten mich letztendlich zu dem, was ich hier beschreibe - zu dem Thema wirklicher Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung - zum Spiegelgesetz. Innerhalb der Tiefenpsychologie gibt es für den Abwehrmechanismus, bei dem wir unerwünschte Tendenzen vor allem bei anderen wahrnehmen statt bei uns selbst, einen einfachen Begriff: Die Projektion. Nicht selten handelt es sich um unbewusste psychische und seelische Vorgänge, wie Freud dies früher bereits erkannte. Mit dem Spiegelgesetz meine ich genau dies: Eine Projektion ins Außen, ohne das wir bewusst erkennen, dass es sich um unsere eigenen Anteile handelt.
Deshalb ist dies für mich eine wichtige Methode der Selbsterkenntnis: Die Anwendung des Spiegelgesetzes. Dies bedeutet, dass wir selbst sind, was wir in unserem Gegenüber erkennen – positiv wie negativ. Natürlich denken wir am Anfang das kann nicht sein und es ist utopisch, wenn wir beispielsweise wie “der doofe Nachbar“ oder “die lästige Schwiegermutter“ sein sollen. Doch alles, was wir an anderen ablehnen, sind unsere eigenen Anteile, die sich hier spiegeln. Möglicherweise haben wir durch eine vergangene Erfahrung oder durch Erziehung gelernt, dass diese Eigenschaften nicht gut sind. Vielleicht haben wir das auch einfach für uns selbst beschlossen. Und da wir also fortan diesen Aspekt in uns nicht mehr zulassen möchten, fällt er uns auch negativ an anderen auf und wir sagen schnell Sätze in der Art „Wie kann man das nur tun, wie kann man so nur sein?… So bin ich nicht!“.
So war ich mir anfangs auch sicher das mag bei einigen Eigenschaften so sein, die ich an anderen ablehne, doch sicher nicht bei allen! Dann las ich das Buch “Schattenarbeit“ von Debbi Ford und musste mir nach einigen Übungen eingestehen „oh doch, auch ich besitze JEDEN dieser Aspekte den ich ablehne“. Zumindest hatte ich schon einmal so gehandelt, habe mich mindestens einmal so verhalten, oder war zumindest unter gewissen Umständen in der Lage so zu handeln, wie ich es bei anderen absolut ablehnte. Oder die abgelehnte Person hat genau das, was ich mir nicht zugestehe und deshalb bin ich unbewusst wütend. Dies ist eine wunderbare Reise der Selbsterkenntnis und sobald wir erkennen, dass wir an den vermeintlich “schlechten Seiten“ der anderen, durch Annahme der eigenen darin liegenden Schattenseite, nur wachsen können, ist das ein wunderbarer Prozess. Plötzlich können wir durch diese Erkenntnis oft Jahre lang gehegten Groll erkennen und ihn in Kraft umwandeln. Wir können erkennen, was/welches Ereignis diese Ablehnung in uns erschaffen hat und welche Gaben eine nicht gelebte Eigenschaft mit sich bringt. Hinter jeder Schattenseite verbirgt sich ein Geschenk, wenn wir bereit sind es zu sehen – wir können wieder ganz werden und müssen keine Energie mehr aufbringen, um etwas zu unterdrücken, oder um uns selbst zu belügen.
Also sind wir selbst es, die das eigene Leben gestalten. Niemals kann der Andere schuld sein, dass es uns schlecht geht, dass wir Leid erfahren oder gewisse Prozesse durchlaufen müssen. Dies alles haben wir uns selbst erschaffen. Diese Ansicht erfordert Mut und kann nicht von heute auf Morgen angeeignet werden. Es ist ein Weg der Zeit fordert und dies darf sein. Wenn wir diese Projektion auf Andere in unserem Herzen durch das Spiegelgesetz erkennen können, dann sind wir auf dem besten Weg, wieder vollkommen verantwortlich zu leben und mit uns selbst umzugehen. Nachdem ich das selbst erfahren habe, bin ich mir sicher: Das ist der Schlüssel zu unserem wahren, ganzen Selbst. Wenn nicht mehr andere schuld sind, sondern wir unseren Aspekt und Lerneffekt in der Situation erkennen – in JEDER Situation, auch wenn sie sehr weh tut. Dies führt zu einer neuen Sicht und Integration der Anteile von Seele, innerem Kind und Geist.
Für mich ist es ein natürlicher Mechanismus, dass wir nicht alle Anteile als zu uns gehörend ansehen, dies ist in der Regel ein natürlicher Abwehrmechanismus und ggf. sogar durch Erziehung gefördert. Gerne bin ich Dir dabei behilflich Deine Aspekte wieder zu erkennen und zu Dir zurück zu holen, sodass Du in Deine volle Kraft gelangen kannst. Vor allem bei zwischenmenschlichen Konflikten kann dies viel Heilung bewirken. Wichtig ist, dass wir uns dazu die Zeit geben die wir brauchen!
Folgende Weisheit gibt diese spiegelnden Effekte wieder:
Gewöhnlich lehnen wir unmutig ab, was uns ähnlich ist, und geraten außer uns über unsere eigenen Mängel, wenn wir sie von außen her sehen.
...und auch
Es gibt eine alte Sufigeschichte von einem Philosophen, der sich bei Nasrudin, einem Sufilehrer, angemeldet hat, um mit ihm zu debattieren. Als der Philosoph zur verabredeten Zeit ankam, war Nasrudin nicht da. Wütend schrieb der Philosoph mit einem Stück Kreide an Nasrudins Tor: "Dummer Flegel". Als Nasrudin nach Hause kam und das sah, eilte er zum Hause des Philosophen und sagte: "Ich habe vergessen, dass Du kommen wolltest und es tut mir leid, dass ich nicht da war. Aber ich erinnerte mich sofort daran, als ich Deinen Namen auf meinem Tor sah".
1. SPIEGELGESETZ
Alles, was mich am Anderen stört, ärgert, aufregt
und in Wut geraten lässt und ich anders haben will
habe ich selbst in mir.
Alles, was ich am Anderen kritisiere und bekämpfe oder verändern will,
kritisiere, bekämpfe oder unterdrücke ich in Wahrheit in mir
und hätte es gerne anders.
2. SPIEGELGESETZ
Alles, was der Andere an mir kritisiert, bekämpft und
verändern will und wenn mich das dann verletzt,
betrifft es mich - ist dies in mir noch nicht erlöst.
Mein Ego ist beleidigt - ist noch stark.
3. SPIEGELGESETZ
Alles, was der Andere kritisiert an mir und mir vorwirft
oder anders haben will und bekämpft
und mich dies nicht berührt, ist es sein eigenes Bild,
sein eigener Charakter, seine eigenen Unzulänglichkeiten,
die er auf mich projiziert.
4. SPIEGELGESETZ
Alles, was mir am Anderen gefällt, was ich liebe an ihm,
bin ich selbst, habe ich selbst in mir und liebe dies im Anderen.
Ich erkenne mich selbst im Anderen.
Wir sind in diesen Punkten eins.
Wenn Du Dich selbst kritisierst oder verurteilst,
dann werden Dich andere kritisieren und verurteilen.
Wenn Du Dich selbst verletzt,
dann werden Dich andere verletzen.
Wenn Du Dich selbst belügst,
werden Dich andere belügen.
Wenn Du Dir selbst gegenüber nicht verantwortlich handelst,
dann werden andere unverantwortlich gegen Dich sein.
Wenn Du Dich selbst beschuldigst,
werden Dich andere beschuldigen.
Wenn Du selbst nicht auf deine Gefühle achtest,
wird niemand auf Deine Gefühle achten.
Wenn Du Dich selbst liebst,
werden Dich auch andere lieben.
Wenn Du Dich selbst respektierst,
dann werden Dich auch andere respektieren.
Wenn Du Dir selbst vertraust,
dann werden Dir auch andere vertrauen.
Wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist,
werden auch andere ehrlich zu Dir sein.
Wenn Du Dir selbst Anerkennung schenkst,
dann werden Dir auch andere Anerkennung schenken.
Wenn Du Dich selbst schützt,
werden Dich auch andere schützen.
Wenn Du Dich an Dir selbst erfreust,
dann werden sich auch andere an Dir erfreuen.
Quelle: http://www.nadine-frenzle.de/html/die_spiegelgesetze.html
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